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Hürden der Digitalisierung: Fehlendes Personal und rechtliche Fragen bremsen die Umsetzung digitaler Lösungen in deutschen Unternehmen

6 November 2019

Hürden der Digitalisierung: Fehlendes Personal und rechtliche Fragen bremsen die Umsetzung digitaler Lösungen in deutschen Unternehmen

  • Studie zeigt: Zu wenige Fachkräfte und rechtliche Aspekte sind die größten Hürden beim Einsatz digitaler Innovationen in Deutschland 
  • Personal und Know-how fehlen insbesondere in den internen Rechtsabteilungen 
  • Jeder dritte Manager gibt an, dass in seinem Unternehmen umfassende rechtliche Kenntnisse zu allen wesentlichen Fragen der Digitalisierung fehlen 
  • DSGVO bleibt juristisches Top-Thema auf der Agenda deutscher Unternehmen

Fachkräftemangel und rechtliche Aspekte sind für deutsche Unternehmen die größten Hürden, wenn es um den Einsatz digitaler Lösungen geht. Das zeigt eine aktuelle Entscheider-Studie der internationalen Anwaltssozietät Clifford Chance unter Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern.

Vier von zehn Managern geben an, dass es vor allem an Mitarbeitern mit entsprechendem Know-how mangelt, um die Digitalisierung in der Firma voranzutreiben. Unternehmen aus der Industrie und dem produzierenden Gewerbe sowie aus der Gesundheitswirtschaft macht dieser Personalmangel laut der Studie besonders stark zu schaffen. Ebenfalls 40 Prozent der Entscheider sind der Ansicht, dass Haftungsfragen sowie Datenschutz und Datensicherheit digitale Lösungen blockieren. Besonders Banken und Versicherungen sehen sich durch rechtliche Aspekte in ihren Digitalisierungsbestrebungen ausgebremst.

Dr. Christian Hissnauer, Senior Associate im Bereich Banking & Capital Markets und Mitglied der globalen Clifford Chance Tech Group: "Als regulierte Branche ist die Finanzindustrie beim Einsatz digitaler Lösungen mit zahlreichen Fragestellungen konfrontiert. Beispiele sind insbesondere die Frage der Haftung für KI-basierte Anwendungen und Algorithmen oder die Regulierung von Kryptowährungen."

Über alle Branchen hinweg sieht jeder Dritte hohe Investitionsvolumina, Vorbehalte der Mitarbeiter und eine fehlende Gesamtstrategie als weitere Hemmschuhe der Entwicklung.

Wichtiges Know-how fehlt auf Unternehmensseite insbesondere in den internen Rechtsabteilungen. So geben lediglich 28 Prozent der Manager an, dass in ihrem Unternehmen das Know-how bei Sicherheitsanforderungen zur Abwehr von Cyberkriminalität sehr gut sei. Zugleich sagen 40 Prozent der Befragten, dass Cyberkriminalität eine der größten rechtlichen Herausforderungen der kommenden zwölf Monaten sein werde. Lediglich die sichere Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erachten die Manager als noch wichtiger.

Susanne Werry, Senior Associate im Bereich Telecommunications, Media & Technology und Mitglied der globalen Clifford Chance Tech Group,  ergänzt: "Digitalisierung und DSGVO haben Datenschutz und Cybersicherheit ganz oben auf die Agenda von Unternehmen gehoben. Unternehmen sehen sich hier nicht nur rechtlichen Risiken, sondern zunehmend auch Reputationsrisiken ausgesetzt. Zur Einführung digitaler Lösungen gehört immer eine detaillierte Risikoanalyse. Die rechtzeitige Einbeziehung juristischer Expertise ist dabei unabdingbar, um Innovationsprozesse nicht unnötig zu verlangsamen."

Dass im Unternehmen juristische Komplexe in Bezug auf die Digitalisierung nicht komplett durchdrungen werden, attestieren die Entscheider auch hinsichtlich Haftungsaspekten, der Einhaltung von Pflichten und Sicherung von Rechten bei Open-Source-Softwarenutzung und -entwicklung sowie bei wettbewerbsrechtlichen Risiken beim Datenaustausch oder der Anwendung Künstlicher Intelligenz im Rahmen von F+E-Kooperationen.

Bemerkenswert ist zudem, dass jeder dritte Manager angibt, in seinem Unternehmen fehlten umfassende Kenntnisse zu Fragen in allen wesentlichen juristischen Bereichen. In der Gesundheitswirtschaft scheint das Defizit besonders groß: 45 Prozent der Befragten in dieser Branche beklagen fehlende umfassende Kenntnisse.

Dr. Gunnar Sachs, Partner im Bereich Healthcare und Mitglied der globalen Clifford Chance Tech Group: "Die Gesundheitsbranche ist wegen ihrer starken Regulierung und der besonderen Schutzbedürftigkeit personenbezogener Gesundheitsdaten noch vorsichtiger beim Einsatz digitaler Lösungen. Gleichzeitig birgt sie ein besonders großes Potenzial für Verbesserungen. Mittelfristig wird Kostendruck einer der wesentlichen Treiber der Digitalisierung im Gesundheitswesen sein. Daher wird ein Fokus digitaler Neuentwicklungen unter anderem auf der Optimierung klinischer Studien, auf einer effektiveren Gestaltung des Produktvertriebs und auf Telemedizin liegen. Neben klassischen Gesundheits- werden zunehmend auch IT-Unternehmen in neue Geschäftsmodelle investieren. Und der Gesetzgeber wird neue rechtliche Rahmen, insbesondere für Künstliche Intelligenz  im Gesundheitswesen schaffen müssen: Während Produktzertifizierungen heute noch auf den Status bei der Markteinführung abstellen, wird bei der Zertifizierung KI-basierter Lösungen künftig auch deren ständige Weiterentwicklung nach der Markteinführung zu berücksichtigen sein."

Das Marktforschungsinstitut MoWeb hat für die Studie „Talking Tech: Connecting Digital and Law“ 203 Manager und Führungskräfte aus allen Branchen befragt. Die Umfrage fand im Zeitraum Juni bis August 2019 statt und wurde im Auftrag von Clifford Chance erstellt.

Hürden der Digitalisierung: Fehlendes Personal und rechtliche Fragen bremsen die Umsetzung digitaler Lösungen in deutschen Unternehmen

  • Studie zeigt: Zu wenige Fachkräfte und rechtliche Aspekte sind die größten Hürden beim Einsatz digitaler Innovationen in Deutschland
  • Personal und Know-how fehlen insbesondere in den internen Rechtsabteilungen
  • Jeder dritte Manager gibt an, dass in seinem Unternehmen umfassende rechtliche Kenntnisse zu allen wesentlichen Fragen der Digitalisierung fehlen
  • DSGVO bleibt juristisches Top-Thema auf der Agenda deutscher Unternehmen

Fachkräftemangel und rechtliche Aspekte sind für deutsche Unternehmen die größten Hürden, wenn es um den Einsatz digitaler Lösungen geht. Das zeigt eine aktuelle Entscheider-Studie der internationalen Anwaltssozietät Clifford Chance unter Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern.

Vier von zehn Managern geben an, dass es vor allem an Mitarbeitern mit entsprechendem Know-how mangelt, um die Digitalisierung in der Firma voranzutreiben. Unternehmen aus der Industrie und dem produzierenden Gewerbe sowie aus der Gesundheitswirtschaft macht dieser Personalmangel laut der Studie besonders stark zu schaffen. Ebenfalls 40 Prozent der Entscheider sind der Ansicht, dass Haftungsfragen sowie Datenschutz und Datensicherheit digitale Lösungen blockieren. Besonders Banken und Versicherungen sehen sich durch rechtliche Aspekte in ihren Digitalisierungsbestrebungen ausgebremst.

Dr. Christian Hissnauer, Senior Associate im Bereich Banking & Capital Markets und Mitglied der globalen Clifford Chance Tech Group: "Als regulierte Branche ist die Finanzindustrie beim Einsatz digitaler Lösungen mit zahlreichen Fragestellungen konfrontiert. Beispiele sind insbesondere die Frage der Haftung für KI-basierte Anwendungen und Algorithmen oder die Regulierung von Kryptowährungen."

Über alle Branchen hinweg sieht jeder Dritte hohe Investitionsvolumina, Vorbehalte der Mitarbeiter und eine fehlende Gesamtstrategie als weitere Hemmschuhe der Entwicklung.

Wichtiges Know-how fehlt auf Unternehmensseite insbesondere in den internen Rechtsabteilungen. So geben lediglich 28 Prozent der Manager an, dass in ihrem Unternehmen das Know-how bei Sicherheitsanforderungen zur Abwehr von Cyberkriminalität sehr gut sei. Zugleich sagen 40 Prozent der Befragten, dass Cyberkriminalität eine der größten rechtlichen Herausforderungen der kommenden zwölf Monaten sein werde. Lediglich die sichere Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erachten die Manager als noch wichtiger.

Susanne Werry, Senior Associate im Bereich Telecommunications, Media & Technology und Mitglied der globalen Clifford Chance Tech Group,  ergänzt: "Digitalisierung und DSGVO haben Datenschutz und Cybersicherheit ganz oben auf die Agenda von Unternehmen gehoben. Unternehmen sehen sich hier nicht nur rechtlichen Risiken, sondern zunehmend auch Reputationsrisiken ausgesetzt. Zur Einführung digitaler Lösungen gehört immer eine detaillierte Risikoanalyse. Die rechtzeitige Einbeziehung juristischer Expertise ist dabei unabdingbar, um Innovationsprozesse nicht unnötig zu verlangsamen."

Dass im Unternehmen juristische Komplexe in Bezug auf die Digitalisierung nicht komplett durchdrungen werden, attestieren die Entscheider auch hinsichtlich Haftungsaspekten, der Einhaltung von Pflichten und Sicherung von Rechten bei Open-Source-Softwarenutzung und -entwicklung sowie bei wettbewerbsrechtlichen Risiken beim Datenaustausch oder der Anwendung Künstlicher Intelligenz im Rahmen von F+E-Kooperationen.

Bemerkenswert ist zudem, dass jeder dritte Manager angibt, in seinem Unternehmen fehlten umfassende Kenntnisse zu Fragen in allen wesentlichen juristischen Bereichen. In der Gesundheitswirtschaft scheint das Defizit besonders groß: 45 Prozent der Befragten in dieser Branche beklagen fehlende umfassende Kenntnisse.

Dr. Gunnar Sachs, Partner im Bereich Healthcare und Mitglied der globalen Clifford Chance Tech Group: "Die Gesundheitsbranche ist wegen ihrer starken Regulierung und der besonderen Schutzbedürftigkeit personenbezogener Gesundheitsdaten noch vorsichtiger beim Einsatz digitaler Lösungen. Gleichzeitig birgt sie ein besonders großes Potenzial für Verbesserungen. Mittelfristig wird Kostendruck einer der wesentlichen Treiber der Digitalisierung im Gesundheitswesen sein. Daher wird ein Fokus digitaler Neuentwicklungen unter anderem auf der Optimierung klinischer Studien, auf einer effektiveren Gestaltung des Produktvertriebs und auf Telemedizin liegen. Neben klassischen Gesundheits- werden zunehmend auch IT-Unternehmen in neue Geschäftsmodelle investieren. Und der Gesetzgeber wird neue rechtliche Rahmen, insbesondere für Künstliche Intelligenz  im Gesundheitswesen schaffen müssen: Während Produktzertifizierungen heute noch auf den Status bei der Markteinführung abstellen, wird bei der Zertifizierung KI-basierter Lösungen künftig auch deren ständige Weiterentwicklung nach der Markteinführung zu berücksichtigen sein."

Das Marktforschungsinstitut MoWeb hat für die Studie „Talking Tech: Connecting Digital and Law“ 203 Manager und Führungskräfte aus allen Branchen befragt. Die Umfrage fand im Zeitraum Juni bis August 2019 statt und wurde im Auftrag von Clifford Chance erstellt.